Langzeitbelichtung | Erste Lichtstreifen

Autobahnbrücken sind blöd, die vibrieren nämlich manchmal ganz schön krass!

Das dies der Fall sein kann habe ich in meiner Planung, Fotos mit Langzeitbelichtung von ebenso einer Autobahnbrücke zu machen, nicht bedacht! *wtf*

Aber fangen wir von vorne an…

Ich hatte meine Kamera nun gut ein halbes Jahr und wollte endlich mal so ein cooles Foto mit Lichtstreifen von fahrenden Autos machen, also eine sogenannte Langzeitbelichtung.

Da ich diese Stecke der Autobahn fast täglich fahre, hatte ich mir auch schon einen Spot ausgesucht.

Besagte Autobahnbrücke eben ;-)

Ich hab mich also erst einmal im Internet umgeschaut, was es denn so zum Thema Langzeitbelichtungen alles zu finden gibt.

Natürlich gibt es einiges, aber wie so oft ist auch viel bla bla dabei! Ellenlange Text zu eigentlich 5 Interessanten Punkten…

Für Langzeitbelichtungen & Nachtaufnahmen brauchst du:

• Stativ
• Gute Location
• ISO Einstellung
• Belichtungszeit
• Fernauslöser

Hört sich gut an, oder? Einfach diese Punkte im Hinterkopf behalten und schon geht was!

Wie meistens in der Fotografie, hat alles seinen Hacken und erst Recht, wenn man es noch nicht selber gemacht hat.

Stativ ist ein muss!

Was mir vorher schon klar war und euch bestimmt auch. Nur hatte ich hier schon mal das falsche Stativ dabei.

Als Anfänger will man ja nicht unbedingt 100€ bis 1000€ für ein Stativ raushauen, wenn man es vielleicht in Zukunft gar nicht so oft benutzt (wer weiß das schon?) und man muss es sich ja auch leisten können.

Somit also das Erbstück meines Schwiegervaters eingepackt, was bestimmt gute 20 Jahre alt ist. Funktioniert halt noch… Aber nee, kommt mir nicht mehr mit!

Ich scheu mich immer noch davor, die Investition in ein neues Stativ zu tätigen. Nur bleibt mir tatsächlich keine andere Wahl, wenn ich in Zukunft scharfe Langzeitbelichtungen machen möchte.

Kleiner Tipp: Sucht euch ein Stativ mit Kopf, was euren Anforderungen entspricht und probiert es einfach über z.B. eBay zu finden. Dort bekommt man Stative in einen guten Zustand (1- 2 Jahre alt) zu knapp der Hälfte vom Originalpreis. Ihr braucht nur etwas Glück!

Was ist eine gute Location?

Das ist so ein Thema für sich… Ich habe mittlerweile festgestellt, dass man mit der Zeit ein Gefühl dafür bekommt. Damals hatte ich es definitiv noch nicht, von daher war es eine wichtige Lektion für mich!

Man hört und liest oft: Schaut euch die Location vorher an! *wtf*

Ich hab eh kaum Zeit zum Fotografieren und dann auch noch mal schnell einen Spot abchecken.

Mach es!

Es spart Zeit und man verpasst nicht das gute Licht, weil man einen neuen Spot suchen muss.

Filmempfindlichkeit aka ISO

ISO niedrig halten ist die klare Empfehlung, die man überall im Netz findet. Somit also die Kamera auf ISO 100 gestellt und los geht’s. 

Natürlich kann man auch andere Werte ausprobieren, lasst euch das nicht einreden!

In einen Podcast, ich glaube bei Der Paddy und Das Maddin wurde mal gesagt: „Die Hersteller würden die höheren Werte nicht anbieten, wenn man damit keine Fotos machen kann.“

So, oder so ähnlich war die Aussage und ich finde dass sie Recht haben. Ausprobieren kann man es ja mal, was soll passieren?

Außer das die Fotos im Papierkorb verschwinden…

Belichtungszeit

Für eine Langzeitbelichtung braucht man eine lange Belichtung. Ok… Nein, Spaß beiseite.

Klar sollte man in den AV- oder M-Modus der Kamera wechseln, um die Belichtungszeit bzw. Blende manuell anpassen zu können.

Also endlich mal ein Grund um den Automatik Modus zu verlassen. Yeah ;-)

Ob der sogenannte Bulb-Modus (solange der Auslöser gedrückt wird, solange wird Belichtet) für diese Art der Fotos notwendig ist, keine Ahnung (eher bei Astrofotografie). Ich habe ihn bisher noch nicht gebraucht, finden werdet ihr ihn aber bei den meisten Kameras im M-Modus.

Ich habe die Blende erwähnt, weil diese auch Auswirkung auf die Belichtungszeit hat.

In dem Spickzettel wird das schön dargestellt, gefunden auf The Tripod Diaries (Update 2018: The Tripod Diaries ist offline).

Fernauslöser

Man bekommt sehr häufig den Tipp, einen Fernauslöser zu benutzen. Weil das Drücken des Auslösers wahrnehmbare Schwingungen im Bild erzeugen kann.

Kann ich bisher nur zum Teil bestätigen, weil es nicht immer so sein muss. Bei meinen ersten Fotos für Langzeitbelichtungen habe ich keinen Fernauslöser benutzt, aktuelle bediene ich die Kamera aber über mein Smartphone (Sony APP). Ihr könnt natürlich auch die Selbstauslöser Funktion eurer Kamera benutzen ;-)

Also auch hier, probiert es einfach aus!

Jetzt ist Schluss

Bei meinen Fotos für diesen Artikel hatte ich eine Blende von 16, bei ISO 100 und einer Belichtungszeit von 8 Sekunden.

Am Ende sind ein paar Fotos bei rausgekommen die ich ganz Ansehnlich finde. Natürlich musste ich in der Entwicklung noch etwas nachhelfen, die Tiefen und den Schwarzwert etwas runter, Luminanz und Lichter etwas rauf usw.

Update: Im Januar 2015 war ich dann für 3 Tage in Las Vegas und dort habe ich ein paar Langzeitbelichtungen gemacht, die mir deutlich besser gefallen. Es liegen aber auch 6 Monate dazwischen…

Den Artikel findest Du hier: 3 Tipps wie du bessere Nachtaufnahmen in Las Vegas machst.

Let’s go into the night