Ich bin genervt! Zuerst durfte ich einen Freund, über gefühlt ein halbes Jahr, beim Kamerakauf beraten. Was wahrheitsgemäß vielleicht doch nur 8 (sehr anstrengende) Wochen waren und nun stehe ich selber vor der Entscheidung: Objektivpark erweitern oder neues System (also Kamerakauf).
Ich bin mit meiner Sony α5000 (und dem APS-C Sensor) sehr zufrieden. Sie ist klein, leicht, handlich und macht auch gute Fotos, wenn man in Objektive investiert. Ich sehe den größten Schwachpunkt bei der α-Serie im Kit-Objektiv. Zumindest finde ich die Qualität der Bilder die rausfallen, seit dem ich die Sigma Festbrennweite (19mm) im Einsatz habe, um einiges besser.
Hier ist auch mein Problem, die Auswahl der e-Mount Objektive für Sony ist noch sehr überschaubar und oft in einen Preisrange den ich mir nicht leisten will oder kann.
Hinzukommen 1- 2 Punkte, die ich jetzt vermisse und vor knapp 2 Jahren beim Kauf noch keine Rolle für mich gespielt haben.
- Fehlender Blitzschuh für externe Blitze.
- Fehlende Bedienelemente für die Einstellungen außerhalb der Automatik.
Anforderungen zusammenfassen
Nicht alle Anforderungen an eine Kamera und dem benötigten Zubehör können gleich sein. Jeder hat seine Individuellen Vorstellungen und Vorlieben.
Auch macht es einen großen Unterschied ob ich ein Einsteiger bin und die Kamera evtl. nur für Urlaube, Geburtstage, Erinnerungen usw. benötige oder ob ich daraus ein ernsthafte Hobby (oder gar einen Beruf) machen möchte.
Meine Anforderungen haben sich erst in den letzten 2 Jahren und nach ca. 1500 Fotos herauskristallisiert:
- Gutes Objektivangebot zu einem anständigen Preis-Leistungs-Verhältnis
- Manuelle Bedienbarkeit der Kamera
- Blitzschuh/ Zubehörschuh
Von diesen drei Punkten ist für mich der wichtigste, das Objektivangebot.
Warum?
Kameras sind heutzutage qualitativ sehr gleichwertig und unterscheiden sich hauptsächlich durch die Bedienung (Menüstruktur, Manuell Einstellungen) und den Preis.
Wenn ich ein Budget von 400 – 600 Euro festlege ist es eigentlich egal welchen Hersteller ich mir anschaue, die Spezifikationen (Sensorgröße, Megapixel usw.) sind relativ ähnlich. Das ändert sich auch nicht wenn ich ein Budget von 2000 Euro hab.
Folgende oder ähnliche Aussagen habe ich bei meinen Nachforschungen (des Öfteren) gefunden:
[grey_box]Im gesamten DSLR Bereich entscheidet eigentlich das Objektiv über die Qualität der Bilder, nicht die Kamera. Mit einem sehr guten Objektiv und einem günstigen Body macht man qualitativ wesentlich bessere Fotos als mit einem teuren Vollformat Body und einem billigen Objektiv.
Quelle: http://fotoblog.viktor-dite.de[/grey_box]
Objektiv Anforderungen
Ich gehe mittlerweile mit klaren Vorstellungen auf die Suche nach Objektiven, da ich weiß was ich aktuell Fotografieren möchte. Hieraus ergeben sich für mich folgende Wunschbrennweiten:
- Landschaften und Natur ⇒ Weitwinkel zwischen 10-20 mm.
- Urban und People ⇒ um die 30- 40 mm.
- Im Privaten Bereich auch eine wenig Portrait + Natur (Makro) ⇒ ein kleines Tele zwischen 50- 200 mm.
Objektivvergleich
Mit diesen drei Objektivarten schau ich jetzt mal, was Preislich am Markt zu bekommen ist (Stand Sept. 2015). Dafür muss ich mir noch keine Gedanken über Hersteller (Objektiv und Kamera) machen und kann somit einen Kamerakauf auch neutral betrachten.
Ich möchte betonen, dass die Qualität der Objektive nicht immer die optimalste sein mag, aber hier geht es darum wo die Preise anfangen. Klar sollte man sich überlegen, z.B. für ein Zoomobjektiv etwas länger zu sparen und sich die nächste Preisklasse anzuschauen.
Ganz ohne Einschränkungen geht es dann aber doch nicht: Kein Vollformat (Preislich keine Option) und keine Micro Four Thirds Objektive (für den Anfang).
Dies liegt aber nur daran, da ich auch gerne Nachtaufnahmen mache und die Sensorgröße von Micro Four Thirds dafür nicht unbedingt so geeignet ist.
Normalbrennweite
Hersteller | Info | Preis |
---|---|---|
Canon | 40mm / f2.8 Pancake 35mm / f2.0 |
ca. 179 Euro ca. 494 Euro |
Nikon | 35mm / f1.8 40mm / f2.8 |
ca. 179,90 Euro ca. 219,00 Euro |
Sony | 30mm / f3.5 35mm / f1.8 |
ca. 209 Euro ca. 379 Euro |
Fujifilm | 35mm / f1.4 | ca. 606 Euro |
Pentax | 35mm / f2.4 | ca. 149 Euro |
Hier ist die Nikon Linse ganz klar vorne… 1:0
Tests und Reviews auf DOXOMark: Nikon AF-S NIKKOR 35mm f/1.8G ED
Zoomobjektiv
Hersteller | Info | Preis |
---|---|---|
Canon | 55-250mm / f4-5.6 | ca. 228 Euro |
Nikon | 55-200mm / f4-5.6 | ca. 228 Euro |
Sony | 55-210mm / f4,5-6,3 | ca. 245 Euro |
Fujifilm | 55-200mm / f3,5-4,8 | ca. 690 Euro |
Pentax | 50-200mm / f4-5.6 | ca. 240 Euro |
Hier gibt es ein Unentschieden… Nikon 2 Punkte, Canon 1 Punkt.
Tests und Reviews auf DOXOMark:
Canon EF-S 55-250mm f/4-5.6 IS II
Nikon AF-S DX Zoom-Nikkor 55-200mm f/4-5.6G ED
Weitwinkel
Bei den Weitwinkelobjektiven wird es tatsächlich schwer, die Auswahl ist sehr begrenzt und die Preise gehen schnell nach oben.
Hersteller | Info | Preis |
---|---|---|
Canon | 10-18mm / f4,5-5,6 | ca. 228 Euro |
Nikon | 10,5mm / f2,8 | ca. 651 Euro |
Sony | 16mm / f2,8 | ca. 242 Euro |
Fujifilm | 18mm / f2 | ca. 340 Euro |
Pentax | 10-17mm / f3,5-4,5 | ca. 398 Euro |
Preis/ Leistung geht ganz klar an die Sony Linse, obwohl die 16mm bei APS-C (Faktor 1,6) schon knapp werden.
Leider kann ich euch keinen Test bei DOXOMark anbieten, sorry!
Fazit
Nach meinem aktuellen Vergleich kommen wir zu folgenden Ergebnis:
2 Punkte für Nikon, 1 Punkt für jeweils Canon und Sony.
Nun fallen schon mal 2 Hersteller weg, obwohl mir die Fuji Kameras sehr gut gefallen, sind die Preise der Objektive doch schon sehr hoch (so wie die Qualität). Pentax konnte nicht überzeugen und ist deshalb raus…
[grey_box]Ganz ehrlich: Wenn mir die Kohle egal wäre, würde ich mir eine Fuji Systemkamera kaufen. Ich finde die Kameras einfach sexy und die Bedienbarkeit super. Man braucht auch Träume…[/grey_box]
Auch habe ich bei dem Vergleich festgestellt, dass die Objektive für Nikon und Canon meistens recht ähnlich vom Preis sind und die Brennweiten Auswahl recht hoch.
Somit werden wir uns im nächsten Teil mal die Kameras von Canon, Nikon und Sony für fortgeschrittene Anfänger anschauen um herauszufinden, was den restlichen Anforderungen entspricht ;-)
Was sind eure Objektiv Anforderungen und welchen Hersteller bevorzugt ihr?
Danke für eure Aufmerksamkeit
Hallo Matthias,
da hast du dir aber richtig viel Arbeit gemacht.
Es ist richtig, die Kamera sollte man eher aussuchen nach Faktoren wie Handling, Haptik, wie kommt man mit der Menüführung zurecht etc.
Die Objektive aller Hersteller unterscheiden sich ab einer bestimmten Preisklasse nicht mehr sonderlich voneinander.
Wenn man nicht ganz so viel Geld ausgeben möchte, dann sind eventl. auch Fremdobjektive eine Alternative. Z. B. diese hier von Sigma: http://tiny.cc/2ptu3x. Soll der absolute Hammer sein.
Ein gutes und preisgünstiges Tele ist dieses hier: http://tiny.cc/6ztu3x.
Ich persönlich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht – günstig, schnell, scharf, leicht. Einzig die Lichtstärke…
Wenn du eh schon Kit-Objektive hast, dann würde ich versuchen, mich vor allem qualitativ (Abbildungsleistung und Lichtstärke) zu verbessern. Und ein 1,8 50mm gehört sowieso in jede Fototasche ;).
Berichte mal, wie deine Erfahrungen nach ein paar hundert Bildern so sind.
Viele Grüße
Alexander
Hallo Alexander,
vielen Dank für die Links, schaue ich mir an! Fremd-Objektive habe ich mit Absicht ausgeschlossen, da es erst einmal um das Angebot der Hersteller selber ging. Natürlich gibt es noch viel mehr zu entdecken ;)
Für die Sony habe ich ja schon das erwähnte Sigma 19 mm mit Blende 2.8, was mir auch gut gefällt. Leider ist das mit dem manuellen Fokus bzw. endlos Fokussieren nicht so einfach, da es keinen Fokusring gibt.
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
interessanter Vergleich! Ich stand Ende 2012 vor der gleichen Entscheidung und habe mich für einen Systemwechsel von Sony (a500) zu Nikon (D600) entschieden.
Allerdings ist 2012 wohl nicht mehr mit 2016 zu vergleichen. Heute würde mir die Entscheidung wohl nicht mehr so leicht fallen ;)
Ich halte es seit dem Systemwechsel allerdings so, dass ich nur noch Nikon Objektive an meiner D610 verwende. Meine bisherigen Erfahrungen mit Fremdherstellern waren geprägt von Fehlfokussierungen und nicht so überragender Verarbeitungsqualität. Allerdings war das auch vor 2012.
Grüße
Christian